Rückblick zu Woche 3: Brennweite
Bevor wir zum Thema Transport kommen gibt es wie immer den Rückblick: Nachdem du zuvor die Blende besser kennengelernt hast, ging es in der Aufgabe der letzten Woche um die Brennweite. Ziel war dabei, Effekte der Blende auf das Motiv und den Hintergrund zu beachten. Hast du etwas bemerkt?
Damit ich dir nichts vorwegnehme, wird mein Ergebnis erstmal versteckt sein. So kannst du ganz entspannt herunterscrollen und nach der nächsten Wochen-Challenge Ausschau halten.
Hier ist also mein Bild:
Diesmal gibt es 4 Bilder; je 2 zum Vergleichen. Und ja, mir ist dabei bewusst, dass es keine Bilder mit großem künstlerischen Wert sind, aber zur Verdeutlichung reicht es, denke ich 😉
Im ersten Schwung habe ich ein Fenster gewählt, da es mir einen stabilen, gleichbleibenden Rahmen liefert. Im Vergleich sieht man sehr schnell, dass bei 70mm (oben) der Hintergrund erheblich näher wirkt, und somit durch die Beschränkung durch das Fenster weniger der Außenwelt zu sehen ist als bei 24mm (unten). Soweit ist das noch sehr logisch, wenn ich näher ans Fenster gehe sehe ich mehr von draußen. Das zweite Beispiel wird aufschlussreicher 😉
Im nächsten Gang (leider unscharf, schnell in einer Pause der Arbeit gemacht) werden 2 weitere Effekte deutlich: Bei der Brennweite von 70mm ist der Hintergrund verschwommen, während der Hintergrund bei 24mm bei der selben Blende deutlich klarer erkennbar ist. Wenn du also bei einer geringen Brennweite wie 24mm (oder 35mm, da ist gerade das Sigma 1.4 Art sehr beliebt) einen sehr verschwommenen Hintergrund – also „eine geringe Schärfentiefe“ willst, musst du möglichst nah an dein Motiv ran.
Aber! Je näher du an dein Motiv herangehst, desto höher ist das Risiko, dass sich die Proportionen verschieben. Im unteren Bild ist schon erkennbar, dass die Vitrine nicht mehr wie ein ordentlicher Quader aussieht, sondern schon verzogen ist und verformt wirkt.
Außerdem ist bei den beiden letzten Bildern die Belichtungszeit unterschiedlich. Ich habe im Modus A fotografiert (für „Aperture Priorisation“ = Blendenautomatik: Die Blende wird durch den Fotografen eingestellt, andere Parameter werden durch die Kamera ermittelt). Da bei 24mm nur 1/60 Sekunde statt 1/40 notwendig war, um die gleiche Ausleuchtung zu erhalten, kann man daraus schließen, dass bei geringerer Brennweite mehr Licht einfällt (durch den größeren Winkel). Auch logisch.
Achtung: Wenn du Menschen fotografierst, wird es sehr schnell sehr schwierig bei einer geringen Brennweite. Um den Körper nicht zu sehr zu verformen, kann es Sinn machen, den Fokus auf den Kopf zu legen und von leicht erhöhter Position zu fotografieren. Achte dabei jedoch darauf, dass der Kopf sich im Bild möglichst mittig befindet, da am Rand die meisten Verzerrungen auftauchen. Der Kopf sollte möglichst gerade auf die Kamera gerichtet sein, um den Kopf nicht zu verformen.
Findest du die beschriebenen Effekte in deinem Bild wieder? Hast du irgendwelche Fragen? Dann ab in die Kommentare damit – und dann weiterlesen 😉
Woche 4: Transport
Mit den Abhängigkeiten von Blende und Brennweite hast du nun eine gute Grundlage für die kommende Aufgabe, aber ehrlich gesagt hattest du es bisher ziemlich leicht; du musstest noch nicht einmal raus. Das ändert sich jetzt:
Rund um das Thema Transport ist alles erlaubt: Fahrräder, Postboten, Motorräder, Busse, Transportdrohnen (falls es dir bei dir gibt, zum Beispiel an der Nordsee) – sei kreativ!
Hinweis: Falls du bewegliche Motive fotografieren willst: Unter einem „Nachzieher“ versteht man die Technik, das bewegte Motiv während der Belichtungszeit an einer festen Stelle des Blickfeldes zu halten. Durch die Bewegung ist das Risiko des Verwackelns recht hoch, deshalb kann es Sinn ergeben, in den Serienaufnahme-Modus zu gehen.
Nun viel Spaß mit deiner neuen Aufgabe, wir lesen dann in einer Woche wieder voneinander,
dein tobias@re-flexx.net
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