Willkommen zurück, und viel Spaß beim Lesen – es geht heute um Schatten und ich finde, dass das ein ziemlich spannendes Thema ist und hoffe, du hast auch etwas davon 😉

Wie schon zuletzt geschrieben, war mir Anfang der Woche vollkommen unklar, was ich für ein Bild im Rahmen der Challenge schießen wollte und hatte keine Ahnung, was mir die Aufgabe bringt. Also habe ich meinen Kurztrip nach Prag genutzt, um mir einfach der Lichtbedingungen und der dazugehörigen Schatten bewusst zu werden um daraus zu lernen.

Zwei andere Bilder vorab

Nicht so richtig überzeugend, aber schon interessant, fand ich die ersten beiden Bilder. Nicht unbedingt wegen des Inhalts, sondern hauptsächlich wegen der Schatten.

Im ersten Bild finde ich dass sehr gut rüberkommt, dass der Abstand des beleuchteten Objekts zum Hintergrund eine maßgebliche Rolle in der Schärfe der Umrisse des Schattens spielt:

Schatten auf Graffity

Das zweite Bild zeigt, dass Licht von Unten – mit entsprechenden Schatten nach oben – sich beim Betrachten „komisch anfühlt“, weil das Licht von unten schlichtweg unnatürlich ist. Kamera und Lichtquelle sind außerdem voneinander getrennt und bilden mit dem Objekt ein Dreieck, dessen Winkel (am Baum) zwischen 70 und 90 Grad hat. So wird der Kontrast verstärkt, die rechte Seite des Baums ist fast schwarz, die linke Seite fast überbelichtet, die Rinde bildet eine starke Struktur:

Rinden-Schatten

Mein Bild voller Schatten für die Challenge

Mein Lieblingsbild – und somit mein Bild für die Challenge ist aber das folgende:

Schatten-Seite von Prag

Ich glaube, dass man an Hand der Lichter und der Schatten viel lernen kann und viel gelerntes nachvollziehen kann.

  • Der Schatten des Geländers ist dort schärfer, wo der Abstand zwischen Geländer und Hintergrund am geringsten ist (von der Lichtquelle aus gesehen)
  • Der Schatten bildet eine Fluchtpunktperspektive
  • Obwohl zwei Lichtquellen zu sehen sind, wird der Schatten davon kaum beeinträchtigt. Lichtstärke verringert sich von einer Lichtquelle aus nämlich sehr (für jeden Meter Abstand von Lichtquelle zu Objekt muss die Lichtintensität verdoppelt werden, um eine gleichstarke Ausleuchtung zu erhalten!)
  • Trotzdem hilft das zweite Licht (im Vordergrund): Das Paar, das sonst nur von hinten/oben beleuchtet werden würde ist nun erkennbar, da noch genug Licht bei ihm ankommt.
  • Außerdem sieht die Lichtquelle im Bild einfach gut aus 😉
  • Wenn man genau hinsieht, kann man auch noch erkennen, dass die Schatten des Paares dort am dunkelsten ist, wo die Füße den Boden berühren. Das ist insofern wichtig, als dass bei der nachträglichen Bearbeitung eines Bildes ein künstlicher Schatten realistischer wirkt, wenn der Kernschatten richtig gesetzt ist – die Dunkelheit, Intensität und Schärfe des Schattens nimmt mit höherer Distanz zum Objekt immer weiter ab.

Um die Lichtverhältnisse nicht zu stark zu verändern, habe ich versucht bei der Bildbearbeitung nachträglich nicht zu viel an den Belichtungs-Einstellungen zu verändern – Was hältst du von dem Bild? Hilft es dir?

Feedback nehme ich immer gerne entgegen, und dein Bild zur dieswöchigen Challenge kannst du natürlich auch gerne präsentieren – zeig‘ mal her!

Ich melde mich auf jeden Fall morgen früh wieder, mit der Challenge für die nächste Woche, bis dahin viel Spaß und schau‘ dich ruhig noch ein bisschen um,

dein Tobias